Erfolgreiche Premiere: Branchenübergreifender Austausch zu „New Work“ beim ersten Campus Arbeitswelten
[Leipzig, 29. Oktober 2020] Wie wollen und werden wir in Zukunft arbeiten? Diesen Fragen widmete sich der Campus Arbeitswelten am 27. und 28. Oktober.
Das virtuelle Event legte dabei den Fokus auf traditionelle Unternehmen aus der Versicherungs-, Energie- und Bankenbranche. In Praxisvorträgen, Workshops und Diskussionen hat sich gezeigt: Auch klassische Branchen haben sich auf den Weg zu „New Work“ gemacht und können erfolgreich innovative Konzepte implementieren.
„Wir hatten einen tollen branchenübergreifenden Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ich denke, sie konnten viel für ihr eigenes Unternehmen mitnehmen“, sagt der fachliche Leiter Steffen Rohr, Projektmanager im Kompetenzteam Digitalisierung und Innovation bei den Versicherungsforen Leipzig. Die fachliche Leiterin Julia Maria Kühne, Leiterin Kompetenzfeld Unternehmensentwicklung & Organisation bei den Energieforen, ergänzt: „Gerade für traditionelle Unternehmen ist der Weg zu neuen Arbeitswelten oft steinig und lang. Wir haben in den zwei Tagen viele Beispiele gesehen und gehört, wie die Branchen an verschiedenen erfolgreichen Projekten daran arbeiten.“
Der Campus Arbeitswelten fand zum ersten Mal statt und ist eine gemeinsame Veranstaltung der Versicherungsforen Leipzig, Energieforen und Bankenforen.
Neue Kultur, neue Führung und neue Räume: die Highlights an Tag 1
Mit seiner kurzweiligen Keynote „Einfach machen! – Keine Angst vor Veränderung" eröffnete Neurowissenschaftler Prof. Dr. Volker Busch die Konferenz. „Gewohnheit und Ängste sind Lern- und Veränderungskiller. Gehen Sie Ängsten nicht aus dem Weg. Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern über deren Ängste. Es geht darum, sich die nächsten Schritte zu überlegen – dann kommen wir von der Angst ins Handeln“, gab er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit auf den Weg.
Die Praxisvorträge widmeten sich den Schwerpunkten „Vision, Ziele, Strategie“, „Management & Leadership“ sowie „Organisation & Zusammenarbeit“.
So berichtete Marko Reinhardt von der HDI next GmbH über die Konzeption und Einführung einer völlig neuen und zukunftsweisenden Arbeitswelt, die im HDI-Konzern auf der grünen Wiese geschaffen wurde. „Alles fußt am Ende auf einer neuen Unternehmenskultur“, betonte Marko Reinhardt.
Einen sehr detaillierten Einblick, wie sich Führung durch Krisen wandelt, gab Christian Schönhofen, Transitionsteam agile KfW bei der KfW Bankengruppe. Er zeigte, wie sich die Führung in Folge der Finanzkrise wandelte hin zu einer agilen Organisationsform. Die Erfahrungen aus der ersten Krise kamen der KfW im Zuge der Corona-Pandemie zugute. Man hatte bereits Erfahrung mit selbstorganisierten Teams und agiler Führung gemacht. Nun gelte es, die positiven Erfahrungen aus der Corona-Zeit zu konservieren.
Über die Planung von neuen Arbeitsplätzen und -räumen haben Theresa Kordas und Karl Markus Höng von der Stadtwerke Düsseldorf AG berichtet. Bei ihnen soll ein activity-based-working Arbeitsplatzkonzept zur Steigerung der Arbeitsplatzqualität beitragen. „Für uns ist die Frage, wie der Raum die Zusammenarbeit der Mitarbeiter und Teams unterstützen kann“, erläuterte Theresa Kordas.
Recruiting, Arbeitsumgebung und Unternehmenskulturen: die Highlights an Tag 2
Der zweite Tag des Campus Arbeitswelten widmete sich in verschiedenen Praxisvorträgen den Themen „Recruiting & Personalentwicklung“, „Arbeitsorte & -räume“ sowie „Unternehmenskulturen“.
So zeigte Dr. Heiko Wilhelm von der iteratec GmbH auf, dass vor allem Berufsanfänger andere Erwartungen und Bedürfnisse an ihre Tätigkeit haben können als noch vor einigen Jahren. Es ist unerlässlich, die Interessen der Mitarbeiter sowie deren Individualität im Unternehmen zu berücksichtigen. Denn: „Nur wenn ich meine Mitarbeiter begeistern kann, kann ich auch meine Kunden begeistern“, so Dr. Heiko Wilhelm.
Nicole Kielwagen und Andreas Kupper von der Stadtwerke München GmbH berichteten über die Entstehung von modernen bzw. veränderten Büroflächen und über ihre Herangehensweisen. Die Einbindung von Mitarbeitern bzw. den Nutzern bei der Wahl von möglichen Arbeitsraumkonzepten ist ein wichtiges Mittel für den zukünftigen Erfolg. Ebenso wie ein guter Mix von verschiedenen Büroflächen für unterschiedliche Arbeitssituationen (je nach Nutzen).
Stärkenorientierung als Bestandteil einer Unternehmenskultur wurde durch Dr. Michael Dumpert von der Sparda-Bank München eG veranschaulicht. „Wir sollten nach den Stärken schauen und das Bestmögliche eines Einzelnen fördern“, sagte Dr. Michael Dumpert. Oftmals ist es jedoch so, dass Schwächen durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden sollen und Stärken dabei außer Acht bleiben. Ein Wechsel der Perspektive kann dabei neue Ansätze liefern.
Prof. Dr. Jens Nachtwei von der Humboldt Universität in Berlin gab uns mit seiner Abschluss-Keynote einen spannenden Blick in die Zukunft. Diese wird durch Technologien automatisierter und auch effizienter. Dadurch werden jedoch heutige Berufe überflüssig und Anforderungen an Mitarbeiter werden sich verändern. Dies setzt vor allem eine emotionale Belastbarkeit voraus. Persönlichkeit wird sich noch lange nicht digitalisieren lassen, deswegen ist eine gezielte Förderung von Stärken unumgänglich.
Der nächste Campus Arbeitswelten findet am 14. und 15. September 2021 statt. Mehr Informationen gibt es online: www.campus-arbeitswelten.de