Erfolgreicher Abschluss des Forschungsprojektes SMECS

In den letzten zwei Jahren erforschte das Projekt „Smart Energy Communities“ Ansätze für einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb von EE-Anlagen nach Auslaufen der EEG-Förderung. Anfang des Jahres präsentierte das Projektteam die Ergebnisse. Nun steht bereits das nächste Projekt in den Startlöchern.

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Erzeugung und Infrastruktur
Themen:
Forschung
Erfolgreicher Abschluss des Forschungsprojektes SMECS

Heute sind wir digital vernetzt und steigern unsere Lebensqualität durch smarte Dienstleistungen und künstliche Intelligenz stetig. In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens vertrauen wir bereits zunehmend auf Assistenzsysteme – sie messen unseren Puls, helfen uns beim Einparken oder mit anderen Menschen zu kommunizieren. Für eine regionale Versorgungswirtschaft mit lokalem Grün-Strom, dem Local Green Grid, fehlt jedoch noch immer ein Assistenzsystem.

Das Forschungsprojekt SMECS (Smart Energy Communities) erforschte in den vergangenen zwei Jahren ein solches System. Dabei standen Community-Konzepte sowie innovative KI- und Prognosemodelle in Kombination mit Blockchain-Verfahren für lokale Stromherkunftsnachweise und Digital Contracts im Fokus des Projektes. SMECS liefert dabei Ansätze, wie EE-Anlagen auch nach Auslaufen der EEG-Förderung weiter wirtschaftlich betrieben werden können.

Das Logo von SMECS. Große gelbe Buchstaben "SMECS" auf dem weißen Hintergrund.

Am 31. Januar endete das Projekt planmäßig nach zweijähriger Laufzeit. Schon einige Tage vor Projektabschluss, am 20. Januar, präsentierte das Projektteam seine Ergebnisse dem Bundeswirtschaftsministerium, dem Projektträger DLR, der Begleitforschung sowie den anderen Energieprojekten des „Smart Service Welten II“ Forschungsprogramms.

Das wichtigste Ergebnis stellt der Prototyp der im Rahmen von SMECS entwickelten Plattform-Lösung dar. Diese Plattform bietet allen Erzeugern und Verbrauchern die Möglichkeit, über Digital Contracts online teilzunehmen, um innerhalb einer Smart Energy Community konkrete Strommengen- und Preisangebote auszutauschen und Strom-Deals für den nächsten Tag abzuschließen.

Durch SMECS rentiert es sich für Erzeuger mit neuen und aus der EEG Förderung auslaufenden Anlagen weiterhin Strom zu produzieren. Gleichzeitig können Verbraucher in der Nachbarschaft produzierten Strom über günstige Tarife beziehen.

Essentielle Bestandteile der Plattform sind:

  • Der Vertragskonfigurator, der es Verbrauchern erlaubt, ihren präferierten individuellen Strommix aus der Community zu wählen. Dieser Konfigurator bildet eine Grundlage der Blockchain-basierten Digital Contracts.
  • Der Matching-Algorithmus, der den Verbrauch und die Erzeugung innerhalb der Community zusammenführt und eine optimale Nutzung des in der Community erzeugten Stroms, unter Berücksichtigung der Verbraucherwünsche, ermöglicht.
  • Der Blockchain-basierte Herkunftsnachweis, durch den innerhalb der Community gehandelter und verbrauchter Strom einer bestimmten EE-Anlage zugeordnet werden kann. Somit erhält dieser Strom ein weiteres Qualitätsmerkmal, welches zur Vermarktung genutzt werden kann.
  • Das im Projekt entwickelte KI-basierte Prognose-Tool, das sowohl die Lasten von Verbrauchern als auch die Erzeugung von EE-Anlagen (PV und Wind) prognostizieren kann und einen elementarer Baustein für die Community-Optimierung darstellt.
  • Ein Tool zur lang- und kurzfristen Community-Optimierung, das auf die Prognose-Ergebnisse zurückgreift, um eine höhere Kosteneffizienz, eine optimale Energiespeicherausnutzung und eine verbesserte Netzdienlichkeit der Community zu erreichen.

Neues Projekt steht bereits in den Startlöchern

Einer erfolgreichen praktischen Umsetzung der in SMECS entwickelten Plattform stehen derzeit aber leider noch einige regulatorische Hürden im Weg, deren rasche Beseitigung des SMECS-Teams gegenüber dem BMWI angeregt hat.

Auch wenn das Projekt nun nach zwei spannenden Jahren endet, bleibt keine Zeit für eine Verschnaufpause, denn pünktlich zum Jahresbeginn starten die Energieforen zusammen mit weiteren Partnern das Forschungsprojekt SEES (Smart Energy Ecosystem Suite), das von der Sächsischen AufbauBank gefördert wird. Das SEES-Projekt wurde vor dem Hintergrund der hohen Unsicherheit des Betriebs von Windkraftanlagen nach Wegfall der EEG Einspeisevergütung ab 2021 ins Leben gerufen. Dabei wird erforscht, wie CRM-Verfahren, Verfahren für kooperative Wertschöpfungsansätze und Verfahren zur domänenübergreifenden Nutzung von Daten über eine Cloudplattform für ein offenes Smart Energy Ecosystem von Anlagenbetreibern herangezogen und integriert werden können.

Die im Projekt geplante Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Smart-Service-Tools bilden dabei die technische und organisatorische Basis zur Bereitstellung vielfältiger Mehrwertdienste und einem flexiblen Intra-Ökosystemstromhandel.

Themen Tags