Trends vorgestellt: Elektromobilität

Elektromobilität gilt als Trend der Stunde und schafft derzeit den Sprung in den Massenmarkt. Auch Stadtwerke engagieren sich verstärkt in diesem spannenden Geschäftsfeld und haben dabei entscheidende Wettbewerbsvorteile.

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Smart City und Mobilität
Themen:
Trend Elektromobilität Energiewende
Trends vorgestellt: Elektromobilität

Die Elektromobilität kann als Trend der Stunde bezeichnet werden und schafft derzeit den Sprung in den Massenmarkt. Doch was versteht man eigentlich unter dem Sammelbegriff Elektromobilität?

Zunächst einmal summieren sich unter dem Begriff Fahrzeuge, deren Antrieb elektrifiziert oder zumindest teilelektrifiziert sind. Dabei wird die für den Elektromotor benötigte Energie mittels verschiedener Konzepte bereitgestellt. Zu nennen sind hierbei etwa der batterie-elektrische Antrieb (BEV), der Brennstoffzellen-Antrieb (FCEV) oder die Teilelektrifizierung im Rahmen von Hybridfahrzeugen (PHEV). Mit diesen technischen Konzepten lässt sich eine große Vielfalt an Mobilitätsträgern im Sinne einer umweltfreundlichen und emissionsarmen Fortbewegung umgestalten. Der Trend zur Elektrifizierung ordnet sich in die allgemeine Tendenz zu mehr Nachhaltigkeit ein – denn in Verbindung mit erneuerbaren Energien trägt die E-Mobilität substanziell zum Klimaschutz bei.

Elektromobilität begegnet uns mittlerweile an den unterschiedlichsten Stellen unseres Alltags. Elektroautos, E-Roller oder E-Bikes bereichern die Individualmobilität vieler Menschen. Und auch im ÖPNV- und Güterverkehrsbereich spielt das Thema Elektrifizierung eine große Rolle. Neben der Implementierung von elektrischen Bussen und Bahnen werden auch innovative Konzepte wie wasserstoffbasierte Lastkraftwagen und Züge getestet. Um Elektromobilität aber flächendeckend nutzbar zu machen, ist vor allem eine geeignete Infrastruktur notwendig. Die Entwicklung und der Betrieb ebendieser technischen Grundlage ist nur eine Möglichkeit, wie sich Stadtwerke und Versorgungsunternehmen in diesem Trend engagieren können.

Von Elektroautos, E-Bussen und E-Zügen – die Zukunft fährt elektrisch!

Das Stadtwerk im Vorteil

Die Elektromobilität entwickelt sich derzeit rasant und wird dabei zu einem ernstzunehmenden Geschäftsfeld für eine Vielzahl an Stakeholdern. Stadtwerke und Versorgungsunternehmen sind nur eine dieser Interessengruppen, haben dafür aber eine ganze Reihe strategischer Vorteile.

1. Das Stadtwerk als die „Tankstelle“ von morgen

Egal um welche alternative Antriebsart es sich handelt, es wird in allen Fällen Strom benötigt. Und davon eine ganze Menge: Je nach Verbrauch und Laufleistung ist der jährliche Strombedarf eines Elektroautos ungefähr mit dem Strombedarf eines 2-4 Personenhaushalts vergleichbar - ein echtes Wachstumsfeld für Stromversorger und eine der seltenen Chancen, den Stromabsatz im Privatkundenbereich signifikant zu erhöhen. Da derzeit 80-90 Prozent der Ladevorgänge privater Elektrofahrzeuge zu Hause stattfinden, wird die heimische Ladebox zur „Tankstelle“.

Für die Ladevorgänge im öffentlichen Bereich können Stadtwerke eine professionelle Ladeinfrastruktur errichten und dort den Stromabsatz generieren. Damit deckt der Energieversorger den gesamten Ladebedarf eines Elektroautos ab und wird zum neuen „Tankstellenbetreiber“.

2. Regionalität und Vertrauen

Die Nähe zum Kunden und die regionale Verwurzelung der Stadtwerke nimmt auch beim Thema Elektromobilität eine wichtige Rolle ein. Gerade in den Bereichen Kundenservice und technisches Know-how spielen die Stadtwerke ihre Stärken aus. Durch intensive Beratung von Privatkunden oder die persönliche Bindung zu Gewerbekunden können Elektromobilitätskonzepte schneller und passgenauer umgesetzt werden. Dass es nun möglich ist, mit regional gewonnener Energie mobil zu sein, stellt in Zeiten von Nachhaltigkeitsbestrebungen und der Besinnung auf umweltverträgliches Handeln einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil dar.

3. Expertise als technischer Lösungsanbieter

Gerade bei neuen Technologien ist die Zurückhaltung potenzieller Nutzer anfangs groß und das Bedürfnis nach einem professionellen Lösungsanbieter vorhanden. Stadtwerke und Energieversorger verfügen über das technische Know-how und die Erfahrung, auch größere Projekte mit hohen Energiemengen (z. B. High-Power-Charging-Stations oder Wasserstofftankstellen) zuverlässig umzusetzen. Dabei können Stadtwerke besonders gut den Einfluss auf das Gesamtsystem, etwa im Bereich Netzstabilität, abschätzen und ggf. anpassen.

Trotz dieser Vorteile befindet sich Elektromobilität als Geschäftsfeld bei vielen Versorgern noch in der Entwicklungsphase. Neben den technologischen Herausforderungen der Ladeinfrastruktur, etwa in den Bereichen Netzintegration und Netzverträglichkeit, sind auch die Suche nach den passenden Erlösmodellen und der sich stetig verändernde Fahrzeugmarkt Begründungen für den zögerlichen Umgang mit dem Wachstumsfeld.

 

Trends vorgestellt: Elektromobilität

Elektromobilität als strategisches Geschäftsfeld für Versorger

Elektromobilität benötigt bei Versorgungsunternehmen eine strategische Verankerung, um seine volle Wirkung entfalten zu können. Nachdem in den vergangenen Jahren das Thema hauptsächlich als Forschungs- oder Marketingthema behandelt wurde, ist spätestens mit den politischen Weichenstellungen der letzten Zeit ein deutlicher Wandel bei Kunden und Unternehmen spürbar. Durch die Vielzahl an Betätigungsmöglichkeiten und der Verknüpfung mit anderen Fachbereichen oder externen Partnern ist eine passende Strategie für die Versorgungsunternehmen allerdings unabdingbar. Dabei ist eine mehrstufige Vorgehensweise ratsam.

Zum einen beleuchtet eine Markt- und Umweltanalyse die aktuellen Marktgegebenheiten und die Konkurrenzsituation. Gibt es bereits Aktivitäten von relevanten Versorgungsunternehmen oder sind andere Branchen wie etwa Automobilhändler bereits mit Angeboten im ausgewählten Markt aktiv? Mit dieser Analyse lassen sich eigene Herangehensweisen abgrenzen und Alleinstellungsmerkmale ableiten. Dazu gehört auch, die Bedürfnisse der eigenen Kunden zu kennen und zu berücksichtigen. Besteht die Kundenbasis hauptsächlich aus Eigenheimbesitzern, Pendlern oder Bewohnern urbaner Strukturen? Wie gestaltet sich das Mobilitätverhalten und welche Zahlungsbereitschaft entfällt für welches Fortbewegungsmittel?

Zum anderen ist für eine passgenaue E-Mobility-Strategie eine interne Unternehmensanalyse notwendig. Sie dient der Evaluation von eigenen Stärken und Schwächen und sollte dabei klären, wie intensiv man sich in das Geschäftsfeld Elektromobilität einbringen möchte. Denn von der reinen Vergabe von Ladekarten bis hin zum Full-Service-Provider auf allen vertrieblichen und technischen Ebenen ist, je nach individueller Zielstellung, alles möglich. Ein wichtiger Aspekt, der dabei häufig vernachlässigt wird, ist der Abgleich mit der übergeordneten Unternehmensstrategie. Dabei ist es für den dauerhaften Erfolg der einzelnen Aktivitäten wichtig, dass diese auf das Unternehmensziel und die Unternehmensphilosophie einzahlen.

Mit Beantwortung der Fragestellungen aus beiden Dimensionen lässt sich eine individuelle E-Mobility-Strategie ableiten oder eine bereits bestehende Strategie anpassen. Die Strategie bildet dann die Leitplanke für das Produktdesign oder die Prozessgestaltung und lässt alle Aktivitäten der unternehmensindividuellen Logik folgen.

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