Trends vorgestellt: Künstliche Intelligenz und Generative AI

Seit einiger Zeit dreht sich, vor allem in der medialen Berichterstattung, alles um Künstliche Intelligenz (KI). GenerativeAI, ChatGPT & Co. sind Themen und Begriffe, die uns tagtäglich begleiten. Wie kann die Energiewirtschaft davon profitieren?

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Analytik und IT
Themen:
Digitalisierung Analytics Onlinemarketing IT-Operations KI (Künstliche Intelligenz)
Trends vorgestellt: Künstliche Intelligenz und Generative AI

Künstliche Intelligenz – Was steckt dahinter?

Künstliche Intelligenz, ein Teilgebiet der Informatik, befasst sich mit der Automatisierung von intelligentem Verhalten und maschinellen Lernprozessen. Durch eigenständige Problembearbeitung können so Geschäftsbereiche unterstützt und vorangetrieben werden. KI kann beispielsweise große Mengen an Daten analysieren, ermöglicht autonomes Fahren oder maschinelle Übersetzung von Texten. Mittels Machine Learning (maschinellem Lernen) eignen sich Computerprogramme an, Muster zu erkennen und Aufgaben durchzuführen, ohne jemals spezifisch dafür programmiert worden zu sein. Generative KI stellt zweifellos einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz dar. Generative KI verwendet maschinelles Lernen, um große Mengen an Daten zu verarbeiten, zu erzeugen oder zu synthetisieren. Häufig zielt es darauf ab, Texte, Bilder, Musik oder Videos zu erstellen, die menschenähnlich und originell sind.

Risiko oder Chance?

Skeptische Stimmen fragen sich: Wird Künstliche Intelligenz unsere Arbeitsplätze abschaffen? Wird sie bald den Menschen übertrumpfen? Laut dem Beratungsinstitut PwC werden 38% der Arbeitsplätze in den USA der Künstlichen Intelligenz zum Opfer fallen.
Auf der anderen Seite bietet KI die Chance massiv Ressourcen einzusparen, z. B. indem sie Probleme identifizieren kann, bevor sie überhaupt eintreten. Künstliche Intelligenz ist somit in der Lage insbesondere einen großen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt zu leisten. Auch beim Thema Fachkräftemangel kann KI eine erhebliche Abhilfe schaffen. Bis 2025 soll der KI-Umsatz auf rund 90 Milliarden US-Dollar ansteigen – davon werden 47% allein durch nordamerikanische Firmen generiert werden. Europa und Asien sind jeweils für etwa ein Viertel der Marktleistung verantwortlich.2

Chancen für Stadtwerke

KI kann Stadtwerken dabei helfen, die Überwachung und Wartung ihrer Infrastrukturen effizienter zu gestalten. Zudem können KI-gesteuerte Chatbots und virtuelle Assistenten den Kundenservice von Stadtwerken verbessern sowie entlasten. Sie kann Stadtwerken auch dabei helfen, den Verkehrsfluss in städtischen Gebieten zu optimieren. In Wiesbaden werden beispielsweise die Ampeln mittels KI-Unterstützung künftig digital gesteuert, um Ampelphasen zu modifizieren. 220 Ampeln wurden bis dato umgebaut und stellenweise mit Umwelt- und Wettersensoren versehen. Kameras erfassen Verkehrsströme und können Unterscheidungen nach Fahrzeugtyp treffen. Sie erkennen jedoch weder Nummernschilder noch Gesichter.3

Die EnBW setzt KI im Projekt DeborAH ("Debitor Assignment Help") ein, um die Klärfallzuweisung im Vertrieb zu unterstützen. Es kommen dabei leistungsfähige Black-Box-Algorithmen zum Einsatz. Konkret geht es in der Klärfallzuweisung um die Zuordnung von uneindeutigen Überweisungen zu Kundenkonten. Dabei muss die Überweisung mit einer Vielzahl von potenziell passenden Treffern in der Kundendatenbank verglichen und eine Zuordnungsentscheidung getroffen werden. Mittels überwachter Methoden des maschinellen Lernens konnten erfolgreich Modelle trainiert werden, welche diesen Zuordnungsprozess nun intelligent unterstützen.4

Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz will die E.ON das Laden von E-Autos schneller und einfacher machen. Kombiniert werden hier intelligente dynamische Lastmanagementsysteme (DLM) mit einer KI. Auf Basis historischer Ladedaten werden Energiemengen und Standzeiten der Fahrzeuge durch ein künstliches, neuronales Netz ermittelt. Das DLM-System bestimmt basierend auf diesen Daten, die Priorisierung der Ladeprozesse aller angeschlossenen Fahrzeuge und stellt sicher, dass jedes E-Auto pünktlich zur Abfahrt geladen ist. Mit dieser innovativen Technologie ist es nicht länger notwendig, dass die Kundinnen und Kunden selbst Angaben zu Abfahrts- oder Standzeiten machen müssen. Die KI ermittelt diese Werte eigenständig, sobald das Fahrzeug an die Ladesäule angeschlossen wird.5

Gedankenströme eines Roboters

Generative KI und Stadtwerke – Schon heute ein gutes Duo?

So könnte es aussehen: In einem fiktiven Szenario haben Stadtwerke erfolgreich Generative KI eingesetzt, um die Arbeitsabläufe zu optimieren und die Produktivität der Mitarbeitenden zu steigern. Dank der Generative KI können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke nun in einem verkürzten Arbeitszeitmodell arbeiten, indem sie nur noch vier Tage pro Woche beschäftigt sind, bei gleichem Gehalt. Diese Reduzierung der Arbeitswoche wurde möglich, da die Generative KI Routinetätigkeiten, wie beispielsweise die Bearbeitung von Standardanfragen oder die Verarbeitung von Abrechnungen, übernimmt. Durch diese Entlastung können die Mitarbeitenden ihre Expertise gezielter in Bereichen wie Energieberatung, Kundenbetreuung oder nachhaltige Stadtentwicklung einsetzen.

Nach aktuellen Informationen aus unserem Netzwerk beschränkt sich die Nutzung generativer KI größtenteils auf Chatbots. KI-gestützte Chatbots in der Energieversorgung machen auch Sinn: Sie sind immer freundlich, nie krank, arbeiten rund um die Uhr und wissen zumindest bei Standardfragen meistens Bescheid. Mit dem Chatbot namens „Emma“ der ESWE Versorgungs AG in Wiesbaden hat das Unternehmen sogar eine Auszeichnung gewonnen.6 Mit dem Einsatz von Chatbots ist das Unternehmen nicht allein, die Liste der Unternehmen ist lang ­­­­– Tendenz steigend. Auch die EnBW nutzt einen Bot, um Kundinnen und Kunden durch den Prozess der Störungsanalyse beim Laden eines E-Autos zu führen. Der Bot gibt Handlungsempfehlungen, er analysiert die Störung und stößt jene Aktionen an der Ladestation an, die zur Entstörung notwendig sind. Somit ist das automatische Ausführen der Aktionen für die Störungsbehebung möglich.7

Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie KI und Generative KI im unternehmensstrategischen Kontext unterstützen können. Der Einsatz solcher Technologien ermöglicht es Stadtwerken effizienter zu arbeiten, Ressourcen besser zu nutzen und die Lebensqualität in städtischen Gebieten zu verbessern.

Sie möchten mehr über Generative AI erfahren und wie Sie es einsetzen können? Unsere Expertinnen und Experten bieten Ihnen im Rahmen eines digitalen Trend-Days einen Überblick und praktische Einblicke für Ihr Unternehmen. Darüber hinaus findet ein Web-Seminar speziell zum Thema Prompt Engineering statt. 

Quellen: 

https://www.aktienwelt360.de/2018/02/05/9-ueberraschende-fakten-ueber-die-kuenstliche-intelligenz

2 https://de.statista.com/infografik/14245/prognostizierter-umsatz-mit-ki-anwendungen-weltweit

https://www.zfk.de/digitalisierung/smart-city-energy/wiesbaden-nimmt-digitalisiertes-ampelsystem-in-betrieb?utm_source=briefing&utm_medium=email&utm_campaign=2021-11-26&utm_content=meld_digi_more

https://www.computerwoche.de/a/wie-ki-sachbearbeiter-unterstuetzt,3552790

https://www.eon.com/de/innovation/innovation-in-aktion/innovation-news/eon-und-gridx-entwickeln-ein-ki-basiertes-lastmanagement.html

https://www.stadt-und-werk.de/meldung_37629_Chatbots+ausgezeichnet.html

https://www.enbw.com/unternehmen/eco-journal/schneller-weiterfahren-dank-bot.html