Utility 4.0 Studie: Digitalisierung im Branchenvergleich

Die Utility 4.0 Studie der prego services GmbH beleuchtet den Transformationsprozess der Energiebranche im Bereich Digitalisierung.

Typ:
Blogartikel
Rubrik:
Unternehmensorganisation
Themen:
Digitalisierung IT-Security Innovationsfähigkeit
Utility 4.0 Studie: Digitalisierung im Branchenvergleich

Wie ist der aktuelle Stand der Digitalisierung? Welche Chancen und Herausforderungen sehen Führungskräfte von Energieversorgungsunternehmen (kurz: EVU) bei der praktischen Umsetzung? Diese Fragen beantwortet seit 2017 die Utility 4.0 Studie. Sie wird jährlich im Auftrag der prego services GmbH, einem führenden Dienstleister für die Energiebranche, durchgeführt. Nach wie vor messen die Befragten der digitalen Transformation durchgängig eine hohe Bedeutung für die Optimierung der Geschäftsprozesse und neuer Geschäftsmodelle bei. Bei vielen Unternehmen ist jedoch nach anfänglichem Optimismus eine Ernüchterung bei der eigenen Umsetzung eingetreten. Anfang September startete die Utility 4.0 Studie 2021 und erfragt dabei u.a., wie EVU die Energiewende digital umsetzen wollen.

Eine immer wiederkehrende Frage der Utility 4.0 Studie ist die Einschätzung, wie gut das eigene Unternehmen strukturell auf die Digitalisierung vorbereitet ist. 2017 herrschte diesbezüglich noch großer Optimismus. 71 Prozent der befragten Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene waren zu dieser Zeit davon überzeugt, ihr Unternehmen sei in Bezug auf seine generelle Struktur gut auf die Digitalisierung vorbereitet, 60 Prozent gaben dieselbe Einschätzung für die IT-Struktur ihres Unternehmens ab. Bereits 2018 setzte jedoch eine Ernüchterung ein. Nur noch 48 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass ihr Unternehmen gut für die Digitalisierung aufgestellt sei. 2020, unter dem Eindruck des ersten Corona-Lockdowns, beurteilten rund 62 Prozent der Entscheider ihre IT-Infrastrukturen als veraltet.

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Unternehmenskulturen offener für Digitalisierung

Über alle Jahre hinweg sieht die Mehrheit der Befragten Ressourcen und Manpower konsistent als Hemmschuh für weitere Schritte in Richtung Digitalisierung. In den vergangenen Jahren ist dabei die Bereitschaft gewachsen, beispielsweise Prozesse der Supply Chain an Dienstleister auszulagern. Auch bei der Optimierung ihrer Geschäftsprozesse suchen die EVU verstärkt Beratungs- und Umsetzungsunterstützung.

Eine spannende Wahrnehmungsveränderung hat es bei der Akzeptanz der digitalen Transformation gegeben: Bis zur Corona-Pandemie nannte die Mehrheit der Führungskräfte die Unternehmenskultur als Hindernis. Den Höhepunkt markierte das Ergebnis 2019. Damals beschrieben mehr als 80 Prozent der Teilnehmer die eigene Mitarbeiterkultur als Herausforderung. 2020, nach dem ersten Corona-Lockdown, spürten 60 Prozent der Befragten hingegen eine gute Akzeptanz der Digitalisierung bei den Mitarbeitern. Die erfolgreiche Mobilisierung der Arbeit im Lockdown hat sicherlich erheblich dazu beigetragen. Übrigens waren sich im vergangenen Jahr 80 Prozent der Führungskräfte sicher, dass die Mobilisierung der Arbeit dauerhaft bestehen wird. Hinsichtlich der Frage, ob die IT-Infrastruktur für diese Transformation gut ausgelegt sei, sehen aber mehr als 50 Prozent weiterhin Verbesserungspotenziale. Das gilt besonders für EVU mit weniger als 250 Mitarbeitern.

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IT-Sicherheit: Hohes Bewusstsein in den Chefetagen

Das Bewusstsein für IT-Sicherheit ist über alle Befragungszeiträume sehr hoch. Weit mehr als 90 Prozent der Manager halten die IT-Sicherheit konsistent für sehr wichtig. Allerdings wächst über die Jahre auch kontinuierlich das Bewusstsein, nicht optimal aufgestellt zu sein. 2019 erkannte jeder Zweite Nachholbedarf beim Notfallmanagement. 2020 markierte dann auch beim Thema IT-Sicherheit eine Wende. Rund 62 Prozent der Entscheider beurteilten ihre IT-Infrastrukturen im vergangenen Jahr als veraltet. Der Aufwand, in solchen Strukturen Sicherheit zu schaffen, ist unverhältnismäßig höher als in aktuellen Systemen. Hervorzuheben sind vor allem die Einschätzungen in Bezug auf den Netzbetrieb. Hier stimmten nur 34 Prozent voll zu, dass ihr Netzbetrieb resilient aufgestellt ist. Fast genauso viele antworteten aber mit teils/teils oder stimmten der Aussage nicht zu.

Strategische Projekte für interne Prozessoptimierung und neue Geschäftsmodelle

2017 waren bereits 88 Prozent der Befragten der Meinung, Utility 4.0 bietet große Chancen für Effizienzsteigerungen, ähnlich hoch war dieser Wert auch bei den Potenzialen für neue Geschäftsmodelle. In dieser ersten Befragung hatte bei der Realisierung und strategischen Ausrichtung die Effizienzsteigerung von Geschäftsprozessen für die meisten Energieunternehmen noch deutlichen Vorrang vor neuen Geschäftsmodellen.

Der erste Lockdown Anfang 2020 war ein IT-Stresstest für alle EVU. Die Befragten bewerteten die Erfahrungen in den Bereichen Supply Chain, Billing und Kundenservice eher gemischt. Weniger als ein Drittel der Befragten hatte durchgängig positive Erfahrungen gemacht, mehr als 70 Prozent hingegen sahen Verbesserungspotenziale. Das galt ebenso für die Kundenbindung und Kundengewinnung. Gleichzeitig waren sich 2020 fast 95 Prozent der Befragten, der höchste bis dato gemessene Wert, in einem Punkt einig: Die digitale Transformation zu Utility 4.0 wird die Effizienz weiter steigern.

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Utility 4.0-Studie 2021 gestartet

Anfang September startete die Utility 4.0 Studie 2021. Sie wird neben den bekannten Fragen zum aktuellen Stand der digitalen Transformation auch die Erwartungen und strategischen Projekte rund um die Energiewende erheben. Wie im Vorjahr, können aktuell EVU-Führungskräfte online unter http://www.prego-services.de/utility/studie/ an der anonymen Studie teilnehmen. Alle Teilnehmenden erhalten eine ausführliche Dokumentation der Ergebnisse, die Ihnen hilft, den Stand der digitalen Transformation in ihren Unternehmen im Branchenvergleich einzuordnen.